Eine Skulptur- Werner Wolff zu Ehren

 

Am 04.12.2021 wurde im Eingangsbereich des Tiefen Kellers eine Metallskulptur, geschaffen vom Merseburger Künstler Klaus-Dieter Urban,  zur Erinnerung an den Merseburger Heimatforscher Werner Wolff durch Michael Hayn (Merseburger Kunstverein e.V.) enthüllt. 

 

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"Filmkulisse Mitteldeutschland"

KunstAusstellung des MerKunst e.V. 

anlässlich deS 75. DEFA-JubiläumS 2021

 

 

Zu den jährlich in Merseburg stattfindenden DEFA-Filmtagen gestalteten die Mitglieder des Merseburger Kunstvereins im Juni 2021 eine Begleitausstellung im Kunsthaus Tiefer Keller zum Thema Mitteldeutsche Filmdrehorte.

 

 

Vorderseite mit LOGO Kunstverein

 

 

Dr. Gunther Eckhardt, Siegfried Eisenreich, Dr. Franz Güttel, Astrid Heid, Peter Loose, Claudia Gabriele Meinicke, Andrea Mertke, Maritta Morgner, Ernst Prochnow sowie Praktikantin Alina Benke haben sich mit DEFA-Filmen und deren Drehorten in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt vielfältig künstlerisch auseinandergesetzt. Die Malereien und Zeichnungen, die Fotokunst und Skulpturen wurden im Kontext zum jeweiligen Film präsentiert. 

 

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Blick in die Ausstellung mit "Spur der Steine", "Der Tangospieler" und "Der Rat der Götter"

 

Die Deutsche Film AG, kurz DEFA, drehte etwa 700 Spielfilme, davon mehrere in Mitteldeutschland. Diese Ausstellung widmet sich ausgewählten DEFA-Filmen, die im Zeitraum von 1950 bis 1990/91 im Mitteldeutschen Raum gedreht wurden.

Kunstschaffende des Merseburger Kunstvereins e.V. setzten sich im vergangenen Jahr mit den Drehorten und den Inhalten dieser Filme künstlerisch auseinander. Was als Projekt des gemeinschaftlichen Schaffens gedacht war, wurde durch die CORONA-Pandemie nun zu einer Sammlung vieler Einzelprojekte. Und trotz Abstand, den es einzuhalten galt, hat uns diese Aufgabe zusammengehalten und stolz präsentierten wir unsere Interpretationen zu verschiedenen DEFA-Filmen, die in der Region gedreht wurden.

 

Diese Ausstellung des Merseburger Kunstvereins e.V. wurde unter den besonderen Umständen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen im Kunsthaus Tiefer Keller in Merseburg eröffnet. Die Ausstellung mit dem Titel “Mitteldeutsche Filmkulissen” kam auf Anregung des Fördervereins Kino Völkerfreundschaft Merseburg e.V. zustande. Jedes Jahr organisiert dieser Verein die Merseburger DEFA-Filmtage, die 2021 nicht ganz wie geplant durchgeführt werden konnten. Dennoch hofften die Mitglieder des Merseburger Kunstverein e.V. mit der ursprünglich als Begleitprogramm geplanten Ausstellung, zahlreichen kunstinteressierten Filmfans aus Anlass des 75. Jahrestages der DEFA eine Freude zu machen.

 

Dieser Wunsch wurde erfüllt, die Ausstellung fand so großen Anklang, dass sie um zwei Wochen verlängert wurde. Am 29.06.2021 endete die Ausstellung schließlich mit einer gut besuchten Finissage.

 

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Besucher der Finissage am 29.06.2021

 

 

 

Der älteste Film der Ausstellung war “Der Rat der Götter”, der schon vor über 71 Jahren Premiere feierte. Er wurde in der Nähe, in den Leuna-Werken, gedreht.

 

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Dr. Gunther Eckhardt - Fluidacryl und FoDig- Der Rat der Götter

 

Der Film handelt vom IG Farben Konzern und basiert auf den Akten des Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses. Der ehemalige Chemiker Dr. Gunther Eckhardt hat sich künstlerisch mit diesem Film auseinandergesetzt.

 

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Dr. Gunther Eckhardt erläutert im Kamerainterview die von ihm angewandte FoDig-Technik.

 

Nicht nur digital bearbeitete Fotografien der Industrieanlagen der Leunawerke, sogenannte FoDig-Arbeiten, sondern auch eine großformatige Acrylarbeit in Fluidtechnik steuerte er zu dieser Ausstellung bei.

 

 

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Siegfried Eisenreich - ÖL - Spur der Steine

 

 

Ebenfalls in den Leunawerken gedreht wurde der Film “Spur der Steine” mit Manfred Krug. Siegfried Eisenreich setzte sich thematisch in seinem Ölbild mit dem Film auseinander. Der Drehort spielt eine Rolle auf seinem Werk und auch Hauptdarsteller Manfred Krug ist gut zu erkennen. Manfred Krug, als erfolgreicher Schauspieler der Anfangsjahre der DEFA war mehrfach in dieser Ausstellung vertreten.

 

 

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Peter Loose - Radierung und Pastelle - Hauptmann Florian von der Mühle

 

 

1968 entstand mit Manfred Krug in der Hauptrolle der DEFA-Film “Hauptmann Florian von der Mühle”. Drehorte waren unter anderem Naumburg und Freyburg. Der Merseburger Künstler Peter Loose zeigte in seinen Pastellen und Radierungen, wie schön es in diesen beiden Mitteldeutschen Städten ist.

 

 

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Peter Loose - Radierung - Quedlinburg

 

 

“Mir nach Canaillen!” ist ebenfalls ein Film, in dem nicht nur Manfred Krug mitspielt, der in Mitteldeutschland gedreht wurde und zu dem Peter Loose jeweils ein Pastell und eine Radierung vom Filmdrehort zeigte. Gedreht wurde dieses Film-Lustspiel in Quedlinburg.

 

 

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Dr. Gunther Eckhard - Fluidacryl - Heißer Sommer

 

 

Als einer der erfolgreichsten DEFA-Filme gilt die musikalische Komödie “Heißer Sommer” von 1967 mit Frank Schöbel und Chris Doerk. Gedreht wurde u.a. in Leipzig. Zu sehen sind das Alte Rathaus, das Opernhaus und der Mendebrunnen. Dazu schuf Dr. Gunther Eckhardt ein sehr passendes Fluid-Acrylbild. Ein weiteres Acrylbild entwickelte er zum DEFA-Film “Der Tangospieler”, der u.a. auch in Leipzig entstand. Dr. Gunther Eckhardt steuerte auch ein passendes, flammend rotes Bild zu dem bekannten DEFA-Indianerfilm “Die Söhne der großen Bärin” bei.

 

 

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Dr. Gunther Eckardt - Fluidacryl - Die Söhne der großen Bärin,

Claudia Gabriele Meinicke - Acryl - Gojko Mitich als Weitspähender Falke

 

 

Ihren Erfolg verdanken die vielen DEFA-Indianerfilme nicht zuletzt dem beliebten Darsteller Gojko Mitic. Claudia Gabriele Meinicke malte auf Jute für diese Ausstellung ein Portrait des Schauspielers in seiner Filmfigur “Weitspähender Falke” aus dem Film “Weiße Wölfe”, der u.a. in einem Kalksteinbruch nördlich von Halle gedreht wurde. Claudia Gabriele Meinicke ließ sich auch von dem Film “Lotte in Weimar” inspirieren, sich näher mit dem Film Drehort Weimar auseinanderzusetzen. Ausgestellt wurde ein Aquarell vom Theaterplatz in Weimar.

 

 

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Claudia Gabriele Meinicke -  Aquarell - Weimar

 

 

Andrea Mertke zeigte eine neue keramische Arbeit. Die Fantasie der Künstlerin wurde durch den Film “Anton der Zauberer” angeregt. Der Film handelt von dem pfiffigen Automechaniker Anton Grubske, der sich in Schiebereien verwickeln lässt, Millionen verdient, im Gefängnis landet und sich nach seiner Entlassung gleich wieder als Organisationstalent bewährt.

 

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Dr. FRanz Güttel - Keramik - Hofnarr

 

Dr. Franz Güttel beschäftigte sich für diese Ausstellung mit den DEFA-Märchen “Frau Holle” und “Die vertauschte Königin” und schuf zwei treffende Plastiken. Neben seinen märchenhaften Keramiken, fanden sich gleich daneben weitere künstlerische Interpretationen zu beliebten DEFA-Märchen an den Wänden der Galerie.

 

 

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Siegfried Eisenreich - Cyanotypie - Burg Schönfels

Maritta Morgner - Collage - Burg Falkenstein

 

 

“Die Geschichte von der Gänseprinzessin und ihrem treuen Pferd Falada” inspirierte gleich zwei Mitglieder des Merseburger Kunstvereins e.V., sich mit den Filmdrehorten auseinanderzusetzen. Während Maritta Morgner sich auf den Weg auf die Burg Falkenstein begab, um dort die besten Ansichten für ihre digital bearbeitete Fotocollage einzufangen, widmete sich Siegfried Eisenreich dem zweiten Filmdrehort, der Burg Schönfels. Aus einer Aufnahme der Burg schuf er zunächst eine Collage die er mit Cyanotypie, auch Blaudruck genannt, künstlerisch auf Papier bannte.

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Siegfried Eisenreich - Cyanotypie - Burg Schönfels

 

 

Ebenfalls auf Burg Falkenstein, sowie im Schloss Wernigerode und in Quedlinburg fanden Ende der 70er Dreharbeiten zu dem Märchen “Schneeweißchen und Rosenrot” statt. Astrid Heid widmete diesem Film ihre Arbeit mit dem Titel “Wie im Märchen”.

 

Ein weiteres Märchen, gedreht in Tabarz /Thüringen, wurde von Alina Benke künstlerisch umgesetzt. Sie zeigte zu diesem alten, schon 1950 gedrehten Film, Zeichnungen im Comic-Style und bringt damit eine junge Stilrichtung in diese Ausstellung ein. Sie absolviert 2021 ein Schülerpraktikum beim Kunstverein und wirkte an der Ausgestaltung der Ausstellung mit.

 

 

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Ernst Prochnow - ÖL - Burg Querfurt

 

 

Zum Schluss noch der Film ” Das Licht der Liebe”. Warum zum Schluss? “Das Licht der Liebe” ist der jüngste Film dieser Ausstellung. Die Dreharbeiten an diesem Film begannen im Herbst 1989. Durch die Wirren der Wendejahre konnte der Film jedoch erst im Februar 1991 Premiere feiern. Im Film sieht man Aufnahmen der Südbastion, der Burgkirche und des Westtores der Filmburg Querfurt. Auf dem Ölbild von Ernst Prochnow, welches er 2020 für diese Ausstellung malte, ist das Westtor mit dem jungen Paar und dem schwarzen Reiter aus dem Film zu sehen.

 

Zur Ergänzung wurden Filmhefte gezeigt, die beim gemeinsamen Stöbern mit Frau Thieme im Archiv von Frau Halina Czikowsky vom Förderverein Kino Völkerfreundschaft Merseburg e.V. gefunden wurden.

 

 

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Ausstellungsvorbereitung im Kunsthaus "Tiefer Keller" April 2021,

Auf der Suche nach Filmheften zu den ausgewählten DEFA-Filmen. Foto: Angela Thieme

 

Wir bedanken uns beim Förderverein Kino Völkerfreundschaft Merseburg e.V. für die finanzielle Unterstützung, mit deren Hilfe es uns gelang, Bildrechte für einige Filmplakate bei der DEFA-Stiftung und dem Bundesarchiv zu erwerben und diese drucken zu lassen. Danksagen möchten wir auch unserem Vereinsvorsitzenden Herrn Leidel für die Unterstützung und das Zurverfügungstellen von Rahmen und Galerieequipment, sowie seine Geduld. Den beteiligten Mitgliedern des Kunstvereins gilt unser Dank für Ihr Engagement und die vielen schönen künstlerischen Arbeiten.

Allen Besucherinnen und Besuchern danken wir für Ihr Kommen und Ihr Interesse an der Ausstellung.

 

 

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12.06.2021 Filmaufnahmen in der Ausstellung

 

Ganz besonders freute uns auch der Besuch eines Kamerateams des Mitteldeutschen Rundfunks, die für die Abendsendung "Sachsen-Anhalt heute" Interviews mit Mitgliedern beider Vereine führten.

 

 

 

 

 

 

 

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